90 Jahre Müther- Für den Schwung zuständig
23.07.2024 18:00 Uhr
Müther-Archiv x BDB
Zum 90. Jahrestag von Ulrich Müther präsentieren wir zusammen mit dem Müther-Archiv und dem Bund Deutscher Baumeister einen besonderen Dokumentarfilm "Für den Schwung sind Sie zuständig“ . Der Dokumentarfilm von Margarete Fuchs wird am 23.07.2024 um 18 Uhr in der unterstrichmetzgerei zusehen sein.
Der Bauingenieur Ulrich Müther (1934–2007) zählt zu den prägenden Persönlichkeiten der ostdeutschen Nachkriegsarchitektur. In den sechziger Jahren spezialisierte er sich wie niemand sonst in der DDR auf die Konstruktion und Ausführung von Betonschalen. Er folgte damit einem Trend der Zeit: Die eleganten Schalenbauten, die Ingenieure und Architekten wie Pier Luigi Nervi in Italien, Eero Saarinen in den USA, Félix Candela in Mexiko oder Heinz Isler in der Schweiz errichteten, wurden weltweit wahrgenommen. Vor allem in Mecklenburg-Vorpommern, aber auch in anderen Regionen der DDR und im Ausland realisierte Müther, meist in Zusammenarbeit mit Architekten, mehr als 70 markante Solitärbauten.
Seit 2006 wird der berufliche Nachlass des Bauingenieurs und Unternehmers Ulrich Müther an der Hochschule Wismar verwahrt. Der Bestand umfasst 156 laufende Meter Schriftgut (Bauakten, persönliche Dokumente, Manuskripte, Bücher), fast
zehntausend Zeichnungen und mehr als fünftausend Fotografien sowie 32 Modelle, außerdem technische Geräte und Mobiliar. Das Müther-Archiv sichert diesen Bestand und bereitet ihn wissenschaftlich auf.
(Text: www.muether-archiv.org )
Seine Dächer ragen weit geschwungen, spitz und kühn in den Himmel. Seine Gebäude tragen Namen wie "Teepott", "Ahornblatt" oder "Seerose". Mit seinen außergewöhnlichen Betonschalen-Konstruktionen von Warnemünde bis Tripolis prägte er die architektonische Avantgarde der DDR.
Nach der Wende hatte Ulrich Müther bis 1999 seine eigene Baufirma. Er und seine (früheren) Mitarbeiter erzählen über ihre ganz eigene Spur der Steine: Von der Aufbruchstimmung in den 60er Jahren, dem Bauen im Ausland, den Veränderungen durch die Wende und ihrem Leben heute.
Der Film unternimmt eine architektonische Reise durch die Geschichte der DDR und erzählt von den Auswirkungen, wenn sich unterschiedliche ideologische Welten vereinigen.
Margarete Fuchs
Geboren 1965 in Schwäbisch Gmünd. Von 1989 bis 1996 Filmdesign-Studium in Dortmund. Recherchearbeiten und Projektentwicklung für verschiedene Dokumentarfilme.
(Text: www.dokfest-muenchen.de)
Einlass 17:45 Uhr
Beginn 18:00 Uhr
Trailer