KUNST HEUTE
30.09.- 08.10.23
Lisa Meier und Stefan Pejunk
Wer einen Garten anlegt, entwirft ein Wunschbild der Welt; dort wagen wir Hoffnung und Traum. Außerhalb befindet sich die unbekannte Wildnis, die Mischung aus Geboten und Verboten. In unseren fremden Gärten codieren Blumen historisch und kulturell geprägte Nachrichten. Ausschlaggebend ist hier ihr konstitutiver Zwischenstatus, Natur und Kultur, Dinghaftigkeit und Lebendigem, Wissen und Ästhetik. Die Ausstellungen möchte den Dialog öffnen, stellt Grafik und Objekt gegenüber und gibt intime Einblicke in Gedanken- und Gefühlslandschaften durch das subversive Kommunikationsmittel der Floriographie.
Die körperbezogenen Objekte von Stefan Pejunk verwenden zwitterhafte Strukturen von karnivoren Pflanzen, um Modelle und Konzepte, die auf rein binären Gegensätzen beruhen, zu verabschieden. Die floriographische Intervention untersucht im Spannungsfeld hybrider Gebilde die Möglichkeit, implizit Gefühle und Beziehungen anzudeuten, die nicht explizit ausgesprochen werden können, weil sie verboten und daher gefährlich sind.
Lisa Meiers lithografische Arbeiten richten den Blick auf das Paradoxon der Blumensprache. Die verwendeten vegetativen Motive sind symbolische Neuzüchtungen und messen den Gesten der Natur einen eigenen Wert bei.Ihre Form eines subjektiven Selbstbildnisses beschreibt das Streben des Menschen, Teil der Natur zu sein. In Auseinandersetzung mit eigenen Naturerfahrungen deutet sie an, dass Blumen ein Instrument zum Beschreiben des eigenen Weltverhältnis geworden sind und nicht nur Gegenstand der Betrachtung, sondern auch der Einverleibung und Anverwandlung.
Zum 16. Mal laden in diesem Jahr der Künstlerbund, der Verband der Kunstmuseen, Galerien und Kunstvereine, der LiteraturRat und der Verein der Schlösser, Guts- und Herrenhäuser in Mecklenburg-Vorpommern und die Nordkirche zu KUNST HEUTE ein.
Zu KUNST HEUTE öffnen sich für interessierte Besucher*innen Ateliers, Künstler- und Literaturhäuser, Kunstvereine, Museen, Galerien, Schlösser, Guts- und Herrenhäuser, Kirchenräume, ermöglichen Begegnungen mit Künstler*innen und Blicke hinter die Kulissen. Neben dem Wunsch, der aktuellen Kunst im Land ein breiteres Forum in der Öffentlichkeit zu bieten, ist vor allem die Vernetzung von Künstler*innen mit etablierten Kunst- und Kulturorten ein besonderes Anliegen unseres Projektes.
Öffnungszeiten der Ausstellung:
SA. 30.09. 18:00 (Vernissage)
SO. 01.010. – SO. 08.10. 12:00 – 17:00 Uhr
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Stefan Pejunk
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